Gründer

 

 Seit seiner Zeit als jüngstes Mitglied im Gemeinderat von Pullach im Isartal war Stephan Russ-Mohl auch als Institutionengründer unterwegs: 1971/72 initiierte er ein Jugendzentrum in seiner damaligen Heimatgemeinde, das es heute noch gibt. Er brachte in der «gelben» Journalismus-Lehrbuchreihe die ersten ressortspezifischen Lehrbücher zum Wissenschafts- und Wirtschaftsjournalismus auf den Weg – keine Monographien, wie bisher üblich, sondern Reader, um eine Vielzahl von Praktiker- und Forscherperspektiven zu vereinen. Bei der Robert Bosch Stiftung setzte er das erste Förderprogramm Wissenschaftsjournalismus um – unter anderem mit einer Serie internationaler Fachtagungen, lange bevor der Forschungstourismus in der Journalistik anderswo aufblühte.
Nachdem er selbst einen Ruf an die FU Berlin auf die Professur für Journalismus und Medienmanagement erhalten hatte, gelang es ihm, mit Fördermitteln seines bisherigen Arbeitgebers an der FU die erste Professur für Wissenschaftsjournalismus in Deutschland zu etablieren. Am Institut für Publizistik der FU Berlin belebte er den Förderverein wieder und lancierte den Newsletter «in medias res» zu Zeiten, als andere kommunikationswissenschaftliche Institute noch nicht «entdeckt» hatten, dass sie auch selbst kommunizieren sollten.
Seine beiden nachhaltigsten «Start ups» sind indes die Europäischen Journalisten-Fellowships an der FU Berlin und das European Journalism Observatory an der Università della Svizzera italiana in Lugano.